Follower

Dienstag, 20. April 2010

Misshandlungen in katholischen Einrichtungen

Was sich in diesen Einrichtungen, und nicht nur dort, früher ereignet hatte - was einfach irgendwie voll daneben war -, musste ich auch miterleben in einer Klinik in München. Ich wurde misshandelt und musste das Ganze ab 1966 ein dreiviertel Jahr lang aushalten. Ich wusste ja nicht, ob sowas richtig oder falsch war. Als 6-7-Jähriger hielt ich das für normal, da meine Eltern mich auch züchtigten. Das Elternhaus war von München 230 km entfernt.

Erst nach 10 Jahren nach der Klinikentlassung konnte ich mich damit meiner Mutter anvertrauen - sie sagte: wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir dich da rausgenommen - aber da war es schon zu spät. Denn die Krankenakten müssen nur 10 Jahre lang aufbewahrt werden. Meine Eltern hatten daraufhin mich nur etwas bemitleidet, aber diese Klinik wahrscheinlich aus Desinteresse nicht mehr im gleichen Jahr zur Rechenschaft gezogen, denn die Verjährung trat erst am 1. Januar des folgenden Jahres in Kraft.

Auch in der Kirche wurde ich als Ministrant körperlich gezüchtigt, ebenso in der Grundschule von den Lehrern. Dies hielt jeder damals für normal. Ich bekam von meinen Eltern damals zu hören: Wenn du uns erzählst, du hast in der Schule eine Watschn bekommen, dann kriegst du von uns gleich noch eine! Oder die Sprüche: Ohrfeigen haben noch nie jemanden geschadet. - Ein Schlag auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen.
Damals hat das jeder Erzieher gemacht, egal ob Lehrer, Pfarrer, Mesner, Kindergärtner, Erzieher etc. Erst ab 1972 wurde die Prügelstrafe offiziell verboten.
Nur: weil das jeder gemacht hatte,
nämlich die Kinder verprügelt, heißt das noch lange nicht, dass so was richtig ist oder wahr.


Keine Kommentare: