Da ging in der Sporthalle der Regensburger Domspatzen richtig was ab! Drei Knabenchöre - die Regensburger Domspatzen, der Leipziger Thomanerchor und der Dresdner Kreuzchor - maßen sich beim Fußballspielen. Jeder Chor hatte eine Jungen- und eine Herrenmannschaft. Pro Spiel waren drei Spieler drinnen im netzumzäunten Spielfeld. Die Spieler wurden im "fliegenden Wechsel" ausgetauscht. Die drei Chöre verwandelten die Halle in einen richtig lauten Hexenkessel,
die Stimmung war einfach riesig. Von 9:30 Uhr bis etwa um 15 Uhr ging die Veranstaltung, viele Kameras und Fotoapparate waren im Einsatz. "Dresden - DKC - Dresdner Kreuzchor - ole!" skandieren die anderen Kruzianer, die auch wegen des Domkonzerts am Vortag abends mitgekommen waren und jetzt ihre Spieler sogar mit Megaphonen anfeuerten. Leider gab es zwei Verletzte, ein Kruzianer mit Handgelenksprellung und ein Oberstufen-Domspatz, der sich nach einem Foul wahrscheinlich ein Bein gebrochen hatte.
Für mich war es erhebend, da mitten im Pulk von Mitgliedern des weltbekannten Kreuzchors zu stehen und mich sogar mit einigen Kruzianern unterhalten zu können.
Dieses äußerst kurze Video zeigt sehr gut die Stimmung in der Sporthalle auf.
Mal unter uns: Mich würde es persönlich interessieren, wie diese Chorknaben ihr Leistungspensum so bewältigen können - Schule, Hausaufgaben, und dann zusätzlich noch Chorproben und Stimmtraining. Haben die Jungs überhaupt noch was von ihrer Kindheit? Dass dieses Problem alle Chöre betrifft, wie die drei beim Fußballturnier, ist nicht von der Hand zu weisen. (Ich habe einen Jungen vom Windsbacher Knabenchor - auf dem Foto links - gefragt, wie er das alles unter einem Hut bringt, darauf hatte er mir grinsend im fränkischen Dialekt geantwortet: "Des gäiht scho!" (das geht schon).
Wenn ich auf die Homepages der jeweiligen Chöre schaue, und sehe, was da für Konzert- und Tourneetermine auflaufen, dann wird mir da ganz anders. Ich könnte das Programm NIE bewältigen, und das wäre bei mir schon im Kindesalter nicht gegangen. Diese Jungen sind einfach nur zu bewundern, andererseits mache ich mir da schon ein wenig Sorgen um ihre Gesundheit.
Ich denke mal, die werden profimäßig so trainiert, dass die Belastbarkeit dieser Jungs maximal wird. Aber wie, so was würde mich schon mal interessieren. Gibt es da so ne Art "Frustschutzmittel"? (Wenn ja, dann hilft dieses wohl offensichtlich.) Wie sieht so ein Krisenmanagement im Chor aus?
Hier als Beispiel ein Link zum aktuellen Jahresprogramm 2009/2010 des Kreuzchors:
http://kreuzchor.de/deutsch/dokumente/pdf/jahresprogramm2009.pdf
Der ist nur so zur Veranschaulichung des riesigen Pensum, was z. B. der Kreuzchor leisten muss, gedacht.
Huiuiuiuiui!!! Jetzt war ich schon bisher 4 mal in Dresden und ich bin da immer noch hin und weg! Dresden besteht nicht nur aus fantastischen Bauwerken, sondern auch aus singenden und musizierenden Menschen.
Hervorzuheben ist vor allem der Dresdner Kreuzchor, der aus ca. 150 männlichen Mitgliedern zwischen 9 und 19 Jahren besteht und vom Kreuzkantor Roderich Kreile geleitet wird. Diese Buben und jungen Männer verzaubern immer wieder durch ihre faszinierenden klassisch-geistlichen Gesänge das Publikum in der Dresdner Kreuzkirche. Tourneen führten den Chor auch schon durch Deutschland, ins benachbarte Ausland, ja sogar bis nach Japan.
2008 und 2009 wurde von verschiedenen öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehsendern (MDR, 3sat) eine 17-teilige Reportage ausgestrahlt, die den Kreuzchor im Alltag zeigt, und wie dessen Mitglieder leben und ihre Freizeit verbringen. Auch das Alumnat, in dem ca. zwei Drittel der Kruzianer wohnen, und das benachbarte Kreuzgymnasium wurden in der Reihe "Der Kreuzchor - Engel, Bengel & Musik" gezeigt. Diese Reportage über diese sympathischen Jungs ging wirklich irgendwie unter die Haut und hat schon bei einigen der Kreuzchor-Fans für großes Interesse und Neugier gesorgt. Näheres: http://www.kreuzchor.de